Deep Fields

Die "Deep Fields" sind langzeitbelichtete Aufnahmen von Himmelsregionen, in denen mit bloßem Auge gar nichts zu sehen ist. Ohne den störenden Einfluss von Vordergrundobjekten offenbaren sich in diesen Aufnahmen weit entfernte Himmelskörper.
Weit entfernte Objekte sind dabei immer auch Objekte des frühen Universums.

Das Hubbel Deep Field
Im Jahr 1993 hatte der Direktor des Space Telescope Science Instituts (STScI) eine Idee. Er nutzte die ihm als Direktor zustehende Beobachtungszeit mit dem Weltraumteleskop, um einen scheinbar dunklen Fleck am Nordhimmel für viele Stunden zu beobachten. Die resultierenden Aufnahmen gehören wohl zu den größten Errungenschaften des Hubble-Teleskops, kamen doch in der leer erscheinenden Region eine Vielzahl von Galaxien zum Vorschein, die wir - durch ihre Entfernung von der Erde - zu einer Zeit beobachten, in der das Universum nur rund ein Zehntel seines jetzigen Alters hatte.
Es ist die längste Belichtung, die dieses Teleskop je gemacht hat, mehr als 200 Stunden schaute es nur auf diesen winzigen Himmelsausschnitt im Sternbild Großer Bär! Im Hubble Deep field, sind extrem leuchtschwache und weit entfernte Objekte zu sehen. In dieser Qualität wären sie mit erdgebundenen Teleskopen nicht beobachtbar.

Die entfernteste Supernova, die je gesichtet wurde: SN 1997ff
Aus den 1997 gemachten Aufnahmen vom Deep Field ist es einem Team um Adam Riess vom Space Telescope Science Institute in Baltimore nun gelungen, intime Details über die Entwicklung des Universums zu gewinnen. Demnach liefert die fotografierte Supernova die bislang besten Beweise für die Existenz der so genannten dunklen Energie.

GOODS Chandra Deep Fields: die "tiefste" Röntgenaufnahme
Das Chandra Deep Field North Bild enstand durch eine 23-tägige Observation eines Ausschnitts, das in der Größe ungefähr drei Fünftel des Vollmondes entspricht. Es ist die empfindlichste Röntgenaufnahme, die je gemacht wurde. Die schwächsten Quellen erzeugen nur alle 4 Tage ein Röntenphoton.

Capodimonte Deep Field South
Das besondere an dieser Aufnahme ist weniger seine "Tiefe", der Blick in die Vergangenheit gelang hier weniger weit, als im inzwischen berühmten Hubble Deep Field. Vielmehr ist es die schiere Größe des Feldes: Es ist ca. 200 mal größer als das Hubble Deep Field und zeigt 50 mal so viele Galaxien. Damit liefert diese Aufnahme einen repräsentativeren Ausschnitt des Universums als andere Deep Field Aufnahmen. In Winkelminuten ausgedrückt, ist das Feld 36'x34' groß, also etwas größer als der Vollmond.Die Aufnahme entstand am 2,2m MPG/ESO Teleskop auf La Silla in Chile, mit einer Gesamtbelichtungszeit von fast 50 Stunden.

12,8 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt
Eine Forschergruppe hat auf Hawaii mit dem Teleskop "Subaru" des National Astronomical Observatory of Japan Galaxien entdeckt, die sich in 12,8 Milliarden Lichtjahren Entfernung von der Erde befinden. Sie sind entdeckt somit die ältesten der bisher entdeckten Galaxien.
Das Projekt "Subaru Deep Field" wird seit April 2002 durchgeführt. Dabei wird ein Filter vor dem Teleskop angebracht, der nur das Licht neuer Galaxien durchlässt, die sich in großer Entfernung zur Erde befinden. Die Gruppe entdeckte 73 mögliche Galaxien und hat bei nachfolgenden Beobachtungen von neun dieser Galaxien herausgefunden, dass zwei davon 12,8 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind.

Weitere Links:
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